Letztes Jahr habe ich voller Spannung den 50 Jahre Designmarkt in Wiesbaden besucht! Ich liebe das Design der Fünfziger, wenn ich da an Nierenbeistelltische denke und die grafischen Muster hach einfach toll! Ganz besonders mag ich die Dinge für die Küche: Backformen, Geschirr, Töpfe und Gläser.
Der Markt fand wie diesmal an einem Sonntag statt, geöffnet hat der Markt sieben Stunden lang von 10 bis 17 Uhr. Dazu ist der Markt noch überdacht und somit bei egal welchem Schietwetter gut zu besuchen. Sonntag morgen habe ich mich also ins Auto gesetzt und bin in zum Bürgerhaus in Wiesbaden-Erbenheim gefahren, 40 Kilometer Vorfreude lagen vor mir. In Gedanken hatte ich mir schon ein Tischchen fürs Wohnzimmer, für neben dem Sofa gekauft. Auf dem ich endlich meine ganzen Zeitschriften platzieren kann und die Tasse Tee die zum Schmöckern dazu gehört. Oh ja und so ne schicke Wanduhr mit Wecker für die Küche wollt ich gerne haben, cremefarben natürlich. Und vielleicht das ein oder andere Schnäppchen hatte ich eingeplant. Ist ja schließlich ein Markt und da findet man immer eine hübsche Kleinigkeit.
Kurz vor Mittag kam ich am Bürgerhaus an und war erstaunt, dass es mehr oder weniger in einem Wohngebiet lag und die Parkplätze dementsprechend rar waren. Aber selbst ist die Frau, ich habe mich zusammen mit einigen anderen Mutigen auf einen rasigen Abhang neben der Strasse gestellt und die Beifahrerseite meines Autos hat sich die Zeit mit einem Gebüsch vertrieben. Als Flohmarktliebhaber hab ich schon an den merkwürdigsten Stellen geparkt und ab ging es ins Bürgerhaus. Dort war ich erstmal etwas irritiert, dass ich vier Euro Eintritt zahlen musste. Ich hätte vermutet das die Mietkosten für die Bürgerhalle über die Standgebühren der Aussteller finanziert würde.
Der Designmarkt verteilte sich insgesamt auf zwei Räume, eine Haupthalle und eine kleine Nebenhalle. Mein erster Eindruck als ich ihn reinkam war ehrlich gesagt nicht so berauschend. Dadurch das es ein Indoormarkt war, wirkte alles so turnhallenmäßig. Aber die Stände sahen schon sehr vielversprechend aus. Kurz ein paar Fotos gemacht und dann ab ins Getümmel.
Ich konnte mich gar nicht entscheiden wo ich zuerst hin gehen sollte und welchen Stand ich unter die Lupe nehmen sollte. Alles war so herrlich bunt und absolut stilecht, nur die Preise haben mich dann auf den Boden zurück gebracht. Die waren nämlich nicht turnhallenmäßig sondern eher boutiquemäßig. Zuerst dachte ich das es vielleicht nur bei einigen Ständen so wäre, weil dort ganz besondere Stücke angeboten würden aber das zog sich leider über den ganzen Markt durch. Für eine kleine Kaffeetasse mit Unterteller wollte eine Dame ich glaube 30 Euro von mir und das sei schon ein Sonderpreis da der passende Kuchenteller nicht mehr vorhanden wäre. Alte verbeulte, rostige Blechdosen in denen mal Fahrradflickzeug oder Hustenbonbons verkauft wurden, sollten für knapp 20 Euro über den Standtisch gehen. Ein Gespräch habe ich mitbekommen, da sollte eine Standlampe für mehrere Hundert Euro verkauft werden. Als der Interessent meinte das er den Preis für etwas zu hoch halten würde, meinte der Verkäufer das er die bei Ebay sofort für den Preis verkaufen könne.
Ich möchte den 50 Jahre Markt überhaupt nicht schlecht reden, vielleicht war meine Erwartung gegenüber einem Markt einfach eine andere. Ich dachte es handelt sich um einen Markt mit dem Thema 50 Jahre, auf dem hauptsächlich Privatleute ihr Dachbodenschätze verkaufen. Doch auf dem Designmarkt waren sehr viele Händler, die dort ihre Waren verkauft haben. Und das ich dafür noch Eintritt zahlen musste fand ich schade. Mein Fazit: Wenn Du etwas bestimmtes aus dieser Zeit suchst oder Du bereit bist das Geld auszugeben ist der Markt bestimmt einen Besuch wert.
